Mittwoch, 16. März 2016

Bimbi und Dachs auf dem Neckar

….eine Seefahrt, die ist schöööön!
Wenn Dachs und Bimbi mit dem Kanu
auf den Neckar geeeeeehn.
Holeriiiiiholeroooo! Grööööhl! Siiiing! :)

Nach dem wunderschönen RLP-Treffen wollten Dachs und ich noch eine Tour mit dem Kanu auf dem Neckar machen. Der liebe Dietmar hatte im Vorfeld angeboten, dass er uns seines leiht, also konnte es losgehen.

Am Dienstag morgen ging es mit dem Zug nach Neckargerach, wo die Nussschale deponiert war. Wir bemerkten gleich den Vorteil am Kanufahren – man kann so viel Kram mitnehmen, in dem Ding ist echt massig Platz! Zwei Rucksäcke, Fresstonne, Zwei 6er Wasser, Schwimmwesten, ein Dachs, eine Bimbi und immer noch viel Luft!

Kurz vor der Feuerprobe :)



Gegen Mittag sind wir dann endlich losgekommen. Auf dem Neckar gibt es viele Nilgänse, Kormorane, Reiher und Enten...



Zum Glück war es am ersten Tag noch nicht so heiß und der Himmel bedeckt. So konnte man bei angenehmen Paddeltemperaturen die Landschaft genießen. Der Odenwald ist einfach wunderschön und besonders der Dachs war wirklich beeindruckt – das ist nun etwas ganz anderes als McPom.







Nach anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten hatten wir uns auf einander eingepaddelt und kamen gut voran. Der arme Dachs hatte mit meinen Puddingarmen und meiner etwas unsteten Koordination zu kämpfen, aber er hat es mit Fassung getragen.... meistens ;)



Das Neckartal hat einige Schlösschen und Burgen – hier hatten wir Sicht auf Schloss Zwingenberg.



Zwischendrin hatten wir immer mal wieder Siesta – Aussicht genießen, entspannen,...







Die Natur am Neckar entlang ist wirklich vielfältig und schön anzusehen. Die Schwäne haben mir einen gehörigen Schrecken eingejagt, als ich im gebüsch saß und sie entschlossen fauchend auf mich zu schwammen. Abklemmen und Land gewinnen hieß die Devise ;)



Zwischendrin sammelten wir frische Brombeeren – lecker! Wir hielten auch immer mal Ausschau nach Topinambur, aber Fehlanzeige.



Die großen Frachter, deren Weg wir kreuzten waren beeindruckend. Man nimmt sie ganz anders war, wenn man in so einer Nussschale sitzt!
Die erste Schleuse sollten wir in Rockenau passieren. Wir hatten beide gehörigen Respekt vor den Schleusen und die erste von ihnen gingen wir mit gehörig Respekt an. Amadan hatte uns einen kleinen Bootswagen mitgegeben, so konnten wir das Kanu direkt auf die andere Seite ziehen. Die vorhandenen Bootsschleppen sind oft nämlich am anderen Ende der Rampe.





Da wir sowieso schon an Land waren, nutzten wir die Gelegenheit und machten Mittag. Es war schön so am Wasser sitzend, zu essen und zu quatschen. Geblödelt wurde natürlich auch ;)

Cheeeeese :thumbsup: 



El Capitano!



Der weitere Weg nach Eberbach hatte einiges für´s Auge zu bieten. Besonders schön ist es, wenn die Wände aus Buntsandstein in der Sonne leuchten.



Dietmar und seine Holde standen am Abend winkend beim Eberbacher Campingplatz am Ufer – so kam es, dass wir unsere erste Nacht dort verbrachten. Wir wollten erst einmal gemütlich anlanden und unser Nachtlager sortieren – stets in guter Gesellschaft dieser Kameraden ;)





Der Unterschied zwischen einem Waldläufer und einem Holländer? Naja... uns hat der Poncho zu zweit gereicht....



…. unsere Nachbarn haben ein Einfamilienhaus aufgebaut!



Ein paar Locken Holz vom Dachs und schon brennt der Hobo :)





Nachdem wir gegessen hatten, saßen wir noch bis zur Dunkelheit mit Amadan im Restaurant des Platzes und ließen den Abend bei Gesprächen über die Eindrücke des ersten Tages ausklingen.

Nach einem gemütlichen Start in den Morgen mit Kaffee und Brötchen, kaufte ich noch Sonnencreme, die hatte ich daheim vergessen (manche Dinge ändern sich einfach nie!) und wir paddelten los. Es war ein herrlicher Tag und direkt nach den ersten hundert Metern sahen wir das erste Pärchen Eisvögel. Für Dachs war es die erste Begegnung, ich beobachte immer wieder mal welche an einem Altarm vom Neckar. Leider habe ich keine richtige Kamera und knipse immer nur mit dem Handy (was mir kurze Zeit später zum Verhängnis werden sollte, aber dazu gleich mehr). Die Qualität reicht einfach nicht aus.



Wir wollten, wie am Vortag auch, wieder Brombeeren sammeln, die am Ufer wuchsen. So schipperten wir am Rand entlang und hielten zwischendurch. An einer Stelle waren wir gerade am Sammeln, als einer der großen Frachter angefahren kam. Da ich mich kenne (Morbus Tollpatsch lässt grüßen!), wollte ich mich lieber ins Kanu setzen um nicht abzuschmieren.

Dachs: Bleib lieber hier stehen, das ist sicherer
Bimbi: Nee, lieber nicht!
Dachs: Glaub mir, das geht schief!
Bimbi: Jaja, ich will trotzdem lieber ins Kanu...

Gesagt getan – ich kletterte zurück ins Kanu – uff! Geschafft! Jetzt kann mir nichts mehr passieren!
Irrtum! Solche großen Frachter ziehen zuerst nämlich Wasser, was zur Folge hatte, dass unser Kanu, das ja sowieso schon im ganz flachen Wasser lag, auf den felsigen Grund lief und kippte. Ich wollte noch ausgleichen, wobei in dem Moment vom Frachter wieder Wasser geschoben wurde und ich mit ziemlich dummen Gesicht (Es gibt ja einen Augenzeugen, der auch nicht müde wird, mir meine Visage in dem Moment zu beschreiben ^^) eine halbe Eskimorolle machte. Erstmal schön die Schienbeine zersäbelt an den Felsen – autsch! In Windeseile alles wieder eingesammelt... Paddel, Wasser, Shemags, Packsäcke (wasserdicht) mit den Rucksäcken, Schuhe,.... Schuhe??!! Scheibenkleister! Ich hatte die Fahrt über das Handy in einen meiner Turnschuhe gesteckt, weil ich ja dauernd am Knipsen war. Jaja, ich weiß, selbst Schuld! Trotzdem Mist....

Ich sah keinen Sinn darin zwischen den Felsen in dem trüben Wasser nach dem Handy zu tauchen. Zum Glück kennt mich Dachs ja recht gut und hat die nötige klare Ansage gemacht, dass ich nach dem Handy suchen soll im Wasser, während er sich um die Sachen kümmert. Demotiviert schwamm ich also am Ufer herum und tastete und suchte und tatsächlich!! Auf einmal zog ich das Handy aus dem Wasser und es war sogar noch an!! Genial!

Nachdem das Kanu wieder leer geschöpft und alles verstaut war, sollte es weiter gehen. In Hirschhorn wollten wir Pause machen, Sachen in die Sonne stellen und ich mich umziehen.
Ein bisschen Geblödel musste natürlich auch sein nach der Aktion und wir sangen furchtbar schräg Piratenlieder :D Hohoho und ne Buddel voll Rum!

Arrrrrgh



Der Weg nach Hirschhorn war malerisch! Leider ist meine Sonnencreme unauffindbar im Neckar verschollen und die zwei Piraten haben ziemlich gebrutzelt – überall findet man eben keinen Schatten auf dem Wasser...





Das Handy ist noch vor Hirschhorn ins Koma gefallen, so dass es ab hier leider keine Bilder mehr gibt. An der Schleuse in Hirschhorn wurde ich beim Umsetzen noch von einer Wespe in den Arm gestochen. Wenn es läuft, dann läuft es, nech? In Hirschhorn angekommen, machte sich Dachs erstmal auf den Weg um neuen Tabak zu besorgen und ich nutzte die Zeit um mich umzuziehen und die nassen Klamotten in die Sonne zu legen.
Über die Mittagshitze pausierten wir im Schatten und aßen etwas. Am späten Nachmittag ging es dann weiter. Wir wollten noch die Schleuse in Neckarsteinach passieren und uns hinterher einen Schlafplatz suchen. Vom Neckar aus kann man in Neckarsteinach wunderbar auf die Vorderburg, die Mittelburg, die Hinterburg und die Burg Schadeck schauen.

Wir fanden schließlich einen Platz zum anlanden, tarnten das Kanu hinter einem Maisfeld und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Wir waren beide wirklich müde – einiges an Kilometern lag hinter uns und die Sonne hatte ihr Übriges getan. Das Abendessen waren die selbstgepflückten Mirabellen – wirklich toll, was wir alles gefunden haben unterwegs! Da das Wetter so schön war, schliefen wir ohne Tarp und konnten so mit dem wunderbaren Sternenhimmel über uns einschlafen.

Die Nacht war recht unruhig für uns beide und das Aufstehen am nächsten Morgen fiel uns schwer. Zum Glück sind wir beide etwas ruhig und gnatzig morgens, keiner hat den anderen genervt und wir konnten entspannt in den Tag starten. Jeder einen Becher Kaffee mit Blick auf den Dilsberg, dazu teilten wir uns eine Schale Haferbrei mit gesammelten Brombeeren und Johannisbeeren. Es muss ca 8:00 gewesen sein, als wir wieder aufgebrochen sind.

Auf dem Weg nach Heidelberg sponnen wir allerlei Seemansgarn und waren nur am Lachen – wir wissen nicht, ob es daran lag oder an unserem Fahrstil, aber die Wasserschutzpolizei (im Odenwald sagt man anscheinend Wasserbüffel ;) ) hatte uns anvisiert und winkte uns heran. Mist! Wie die Unschuld vom Lande sehen wir beide nun mal nicht aus, aber es hilft ja alles nichts, wir paddelten Richtung Polizeiboot. Letztendlich fehlte nur die eindeutige Bezeichnung des Kanus und die Wasserbüffel waren wirklich freundlich. Einmal meine Personalien aufgeschrieben und mündlich verwarnt, dann durften wir weiter.

Zur Mittagszeit erreichten wir dann Heidelberg und gingen an Land. Dietmar wollte uns dort am Nachmittag wieder abholen. Leider war mein Telefon immer noch im Koma und ich hatte seine Nummer nicht. Also los in die Innenstadt um ein Internetcafé zu suchen. Wie immer, wenn man ein bisschen draußen war, ist mir der Rummel und die Lautstärke nicht bekommen (wir haben zwar auch laut gesungen, aber das ist kein Stadtlärm, sondern läuft eher unter Naturkatastrophe).

Gegen 15:30Uhr sammelte Amadan die beiden indianischen Piraten (wir waren inzwischen hübsch rot) ein und wir ließen den Tag mit Amadan und seiner Holden in Eberbach ausklingen.

Fazit:

Wir haben 45km von Neckargerach über Zwingenberg, Lindach, Rockenau, Eberbach, Pleutersbach, Hirschhorn, Neckarsteinach, Neckargemünd nach Heidelberg geschafft und hatten dabei verdammt viel Spaß!

Als Verächter der Hitze hat sich Kanu fahren für uns als würdige Alternative zur sommerlichen Tour zu Fuß entpuppt. Das war sicher nicht das letzte Mal auf dem Wasser!

Danke für die schöne Zeit mit dir, Dachs! Hätte mir keinen besseren Paddelbuddy vorstellen können und bin mir sicher, dass wir nicht das letzte Mal gemeinsam auf dem Wasser waren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen